Jacques Kosciusko-Morizet

französischer Diplomat und Politiker; RPR; Botschafter im Kongo/Kinshasa 1963-1968 und Washington 1972-1977; ständiger franz. Vertreter beim Nordatlantik-Rat 1969-1970 und bei der UNO 1970-1972

* 31. Januar 1913 Paris

† 13. Mai 1994 Paris

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 04/1981

vom 12. Januar 1981

Wirken

Jacques Kosciusko-Morizet (polnischer Abstammung) wurde am 31. Januar 1913 in Paris geboren, wo sein Vater als Ingenieur im städtischen Dienst tätig war. 1939 verheiratete er sich mit Marianne, geb. Morizet, deren Namen er später dem seinen angehängt hat.

K. besuchte die Gymnasien Rollien und Henri VI. in Paris. Danach studierte er Literaturwissenschaften und Soziologie, u.a. an der Ecole normale supérieur. Nach Abschluß seiner Studien lehrte K. am Gymnasium in Grenoble, von 1941-1942 am Lycée Marcelin-Bertholot und von 1943-44 am Lycée Buffon in Paris. 1944-46 war er außerordentlicher Professor für französische Literatur an der Universität Paris. Er lehrte außerdem von Januar bis Juli 1946 als Gastprofessor an der amerikanischen Columbia-Universität in New York.

Neben seiner Lehrtätigkeit engagierte sich K. bald auch auf politischem Gebiet: von 1944-46 als Kabinettschef des Generalsekretärs der Präfektur Seine und von Jan.-Dez. 1946 als stellvertretender Kabinettsdirektor des Präsidenten der französischen Nationalversammlung. 1946-47 war er stellv. Kabinettsdirektor des Ministerpräsidenten Léon Blum, 1946-53 Direktor des Zivilkabinetts des ...